Der schnelle Weg zum Angebot

Im hart umkämpften Markt der EMS-Dienstleister ist eine schnelle und exakte Angebotserstellung ein  nachhaltiger Wettbewerbsvorteil. Neben dem sicheren Import der Kundendaten zählt dabei das Zuordnen der richtigen Sachnummer aus der eigenen Artikeldatenbank zu den ersten Herausforderungen. Die praxisbezogene Softwarelösung der Firma Lebert kann die Wirtschaftlichkeit dieses Prozesses signifikant steigern.

erschienen in der Electronic FAB 03/2016

Arbeitsvorbereitung und Einkauf haben in der Angebotsphase einen schwierigen Spagat zu schaffen. Einerseits müssen die Angebote auf der Grundlage der Kunden-Stückliste möglichst schnell erstellt werden. Andererseits sind das Aufbereiten der Stückliste, das Zuordnen der firmeneigenen Sachnummer und das Validieren des Datensatzes zeitaufwendige Tätigkeiten. Häufig sehen die Kunden die Aufbereitung ihrer proprietären Datenformate auch bereits als Teil der Dienstleistung an. Diese Arbeiten kosten Zeit und Geld. Kommt es nicht zum anschließenden Auftrag, war diese Investition zudem völlig umsonst. In dieser Phase ist es also wichtig, möglichst schnell und sicher zum Ziel zu kommen.

Was sind die Probleme?

Für die Layout-Daten einer Leiterplatine gibt es keine Norm. Die BoM-Liste kann in einem beliebigen Datei-Format mit einem beliebigen Aufbau eintreffen. Zudem werden häufig auch unterschiedliche Schreibweisen und Einheiten der einzelnen Größen verwendet. Diese Kunden-Stückliste muss nun für die eigene Verwendung aufbereitet und die Sachnummern aus dem firmeneigenen Artikelstamm zugeordnet werden. Erst mit dieser Grundlage ist eine Kalkulation überhaupt erst möglich. Spätestens im Auftragsfall muss auch eine intensive Validierung der Daten durchgeführt werden. Das Überprüfen der Vollständigkeit der Daten erfolgt mit einem Abgleich zwischen der Koordinatendatei, der BoM-Liste und dem Bestückplan. Unstimmigkeiten müssen mit dem Kunden geklärt werden. Unter Umständen werden Korrekturen anhand einer geänderten BoM-Liste übermittelt.

Diese Änderungen müssen erkannt, überprüft und in den bestehenden Datensatz eingepflegt werden. Eventuell sind auch die Sachnummern für geänderte Bauteile zu aktualisieren. In manchen Fällen sind sogar mehrere Änderungsdatensätze notwendig, bis alle Rückfragen geklärt sind. Markiert der Kunde diese Änderungen nicht deutlich, gleicht das Auffinden aller Anpassungen der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen.

Der gesamte Prozess kann sehr zeitaufwendig und langwierig sein, bis ein korrekter Datensatz für die Produktion zur Verfügung steht. Diese Überprüfungen sind allerdings auch absolut notwendig, um im späteren Produktionsablauf keine Überraschungen zu erleben, die den Fertigungsablauf behindern könnten.

Ein ausschließlich an der Praxis orientiertes Lösungskonzept für diese Anforderungen bietet die LEBERT Software Engineering aus Hanau mit Ihrer Software EFA SmartSuite. Das modular aufgebaute Gesamtkonzept bietet gezielt Lösungen entlang des gesamten Fertigungsprozesses. Die Anwendung EFA Processing ist für die Verwendung in der Arbeitsvorbereitung konzipiert und unterstützt die hier notwendigen Arbeitsschritte. Mit EFA ERP erfolgt eine Anbindung an die Artikeldatenbank des ERP-Systems.

Schnelles Einlesen von Kunden-Daten mit EFA

Das Prinzip ist denkbar einfach: die Kundendaten werden in EFA zu einem einzigen Projekt zusammengefasst. Jede ergänzende oder geänderte Liste wird zusätzlich in dieses Projekt integriert. Dabei lässt sich in jedem Schritt der Bearbeitung eine Vielzahl an innovativen Funktionen anwenden.

In der Angebotsphase wird lediglich die BoM-Liste integriert. Format und Aufbau dieser BoM-Listen sind nahezu unerheblich für das Einlesen. Auch „exotische“ Listen können in EFA schnell und einfach bearbeitet werden. Die Funktionen sind gezielt auf die spezifischen Anforderungen von BoM-Listen ausgerichtet.

Sachnummernzuordnung mit intelligenter Suche

Über das EFA ERP Modul kann nun direkt aus der eingelesenen Kunden-Stückliste auf dem eigenen Artikelstamm nach der richtigen Sachnummer gesucht werden. Die Bauteilbeschreibung entnimmt EFA dabei automatisch der BoM-Liste und interpretiert die einzelnen Werte passend zu dem gesuchten Bauteil. Die Reihenfolge der einzelnen Angaben innerhalb der Bauteilbeschreibung spielt dabei ebenso wenig eine Rolle, wie die Schreibweise oder Einheit der jeweiligen Größen. Mit der automatischen Interpretation – sowohl der Kunden-Stückliste als auch des eigenen Artikelstamms – kann die Sachnummernzuordnung in einem Bruchteil der derzeit notwendigen Zeit erfolgen. Die Zeiteinsparung beträgt hier mindestens 50% – Anwender sprechen sogar von bis zu 80% Zeiteinsparung. „Aufbereitung der Stückliste und Suchen der richtigen Sachnummer – früher habe ich dafür 2 Stunden benötigt. Mit EFA ist die Arbeit in nur 15 Minuten erledigt!“

Änderungen der BoM-Listen sichtbar machen

Übersendet der Kunde eine überarbeitete BoM-Liste, so lässt sich diese in das bestehende EFA Projekt integrieren. Unterschiede zu der vorherigen Stückliste werden farbig hervorgehoben und sind damit ohne Suchen sofort sichtbar. „Mit den farbligen Markierungen der Stücklistenänderungen habe ich immer einen guten Überblick, was mein Kunde verändert hat.“, so das Fazit der Anwender. Haben die erfolgten Änderungen auch Auswirkungen auf die zugeordnete Sachnummer, so weist EFA ERP darauf hin, welche Bauteile überprüft oder erneut zugeordnet werden müssen. Im Auftragsfall wird das bestehende EFA Projekt um die Koordinatendatei und den Bestückplan erweitert. Zusätzlich können jeder Zeit weitere geänderte BoM-Listen integriert werden.

Ein Abgleich zwischen Koordinatendaten und Stückliste erfolgt automatisiert. EFA weist z.B. auf fehlende Daten hin, so dass im Anschluss mit dem Kunden Rücksprache gehalten werden kann. Über unterschiedliche Anzeige-Möglichkeiten kann ein Abgleich zwischen dem Bestückplan und den Daten durchgeführt werden. So lassen sich Bauteile der gleichen Sachnummer oder der gleichen Bauform in einer Übersicht zusammen darstellen. Ein falsch hinterlegter Drehwinkel ist in dieser Übersicht auf einen Blick erkennbar. Ebenso können schnell und einfach falsche Bauformen, fehlende Bauteile oder andere Auffälligkeiten der Zeichnung erkannt werden.

Datenaufbereitung für die Fertigung

Die validierten und korrigierten Daten lassen sich gezielt für die Fertigung exportieren. Dabei bietet das EFA Projekt eine zentrale, standardisierte Schnittstelle zur Produktion, die alle Fertigungsschritte mit dem gleichen aktuellen Datensatz versorgen kann. Die Kunden-Daten müssen damit nur einmalig bearbeitet werden und auch Änderungen sind nur an einer Stelle, in dem EFA Projekt, zu integrieren. Der EFA Viewer ermöglicht es, dass von jedem Arbeitsplatz in der Produktion aus das EFA Projekt angezeigt werden kann.

Mit speziellen Anwendungen für die Fertigung lassen sich zusätzlich mit dem bestehenden EFA Projekt semi-automatische Inspektionen durchführen. Erstmuster- und Kleinserien können so mit der Augmented Reality Inspection (kurz ARI) schnell und einfach überprüft werden. Neben einer Zeiteinsparung von bis zu 85% ermöglicht diese Inspektionsart zudem eine signifikante Steigerung der Prüfqualität.

Davon konnte sich bereits Frau Merkel überzeugen. Sie besuchte die Besten des Industrie 4.0 Awards und nahm so das ARI-System bei Ihrem Besuch der Firma Siemens im Standort Amberg in Augenschein.

Der Anwender im Zentrum der Softwareentwicklung

EFA SmartSuite ist eine anwenderfreundliche Softwarelösung, die aus der Praxis für die Praxis konzipiert wurde. Die Entwicklung der Softwarelösung EFA SmartSuite orientiert sich an den Erfahrungen und Wünschen der Anwender und stellt diese in den Mittelpunkt des Software-Konzeptes. So ist aus einzelnen Anwendungen die Gesamt-Lösung EFA SmartSuite erwachsen, die den gesamten Fertigungsprozesses eines EMS-Anbieters von der Angebotsphase über die Arbeitsvorbereitung bis hin zur Fertigung nachhaltig unterstützen kann.

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